Hortulus - das Heilkräutergärtlein

Der Gesundheitspraxis angegliedert ist ein kleiner Heilkräutergarten, der "Hortulus". Seinen Namen erhielt er in Anlehnung an das Gedicht "Hortulus", das der heilkundige Abt Walafried von Strabo, der im 9. JH. auf der Insel Reichenau residierte, in Verehrung seines Kräutergartens geschrieben hat.
In meinem Garten finden Sie eine Vielzahl einheimischer und auch einige exotische Heilkräuter, homöopathisch verwendete Pflanzen sowie einige der Bach-Blüten. Von Mai bis Oktober können Sie den Garten nach vorheriger Anmeldung besuchen. Mehrmals im Jahr biete ich Kräuterführungen, in der Regel mit kleinen Kostproben, an, auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen. Die Termine finden Sie hier.
Heilpflanze aktuell: Malven
In dieser Rubrik stelle ich Ihnen in lockerer Reihenfolge verbreitete oder auch seltenere Pflanzen und ihre Heilwirkung vor.
Wilde Malve (Malva silvatica)
Wegmalven (Malva moschata)
Malven werden in Südeuropa schon seit vorchristlicher Zeit genutzt. Auch bei uns wachsen diese schönen Pflanzen an sonnigen Standorten. Tee aus Malvenblüten und -blättern (insbesondere Malva silvatica, aber auch andere Arten) ist bei trockenem Husten sehr bewährt. Dieser Tee muss kalt angesetzt und über Nacht stehen gelassen werden; am nächsten Tag abgießen und leicht erwärmen. Umschläge aus Malventee eignen sich bei Ekzemen und zur Wundbehandlung. Bekannt ist auch der ebenfalls zu den Malvengewächsen zählende Eibisch. Von dieser Pflanze wird vorwiegend die Wurzel genutzt. Er hat die gleiche Heilwirkung wie die Malve.
Heilpflanze des Jahres
Zur Heilpflanze des Jahres 2017 wurde der Kümmel gekürt. Er wächst auf naturbelasssenen Wiesen und Weiden und ist auch im Garten leicht zu kultivieren. Dieses altbekannte und beliebte Gewürz wird schon seit der Steinzeit verwendet, auch im Grab von Tutenchamun wurde es nachgewiesen. Kümmel wirkt durchblutungsfördernd und krampflösend insbesondere auf die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes. Bei Blähungen hat er sich sehr bewährt. Doch nicht nur als Gewürz oder Bestandteil von Teemischungen ist der Kümmel nützlich, auch das ätherische Kümmelöl ist eine hervorragende Arznei. Geben Sie einige Tropfen dieses Öles in ein gutes Trägeröl und nutzen Sie es für Baucheinreibungen.
Hildegard von Bingen, die heilkundigen und visionären Äbtissin aus dem 11. JH., empfiehlt den Verzehr von Kümmel nicht nur bei Verdauungsbeschwerden, sondern auch bei Herzleiden.